Videoanalyse Prozessoptimierung

Videoanalyse in der Prozessoptimierung – Abläufe sichtbar machen und gezielt verbessern

In modernen Unternehmen ist Prozessoptimierung kein einmaliges Projekt, sondern eine fortlaufende Aufgabe. Doch um Prozesse zu verbessern, muss man sie zuerst verstehen – und genau hier kommt die Videoanalyse ins Spiel. Sie zeigt Abläufe so, wie sie tatsächlich stattfinden, nicht wie sie theoretisch geplant sind.

Während klassische Analysen oft auf Beobachtungen, Schätzungen oder Tabellen basieren, liefert die Videoanalyse visuelle, messbare und objektive Daten. Dadurch werden ineffiziente Bewegungen, Wartezeiten oder unklare Abläufe sofort sichtbar. Das Ergebnis: Unternehmen können gezielt Maßnahmen ergreifen, um ihre Prozesse schlanker, effizienter und wirtschaftlicher zu gestalten.

Wie funktioniert die Videoanalyse in der Prozessoptimierung?

Bei einer Videoanalyse werden Arbeitsabläufe mithilfe einer oder mehrerer Kameras aufgezeichnet. Die Aufnahmen werden anschließend mit spezieller Software ausgewertet. Dabei können einzelne Schritte markiert, Zeiten gemessen und Bewegungen analysiert werden.

So lassen sich Fragen beantworten wie:

  • Wo entstehen Verzögerungen?

  • Welche Arbeitsschritte dauern länger als geplant?

  • Welche Tätigkeiten laufen doppelt oder unkoordiniert ab?

Im Gegensatz zu rein manuellen Zeitstudien hat die Videoanalyse den Vorteil, dass die Realität objektiv dokumentiert wird. Fehler in der Wahrnehmung oder unvollständige Beobachtungen gehören der Vergangenheit an. Zudem lassen sich die Aufnahmen mehrfach ansehen – ideal, um im Team über Verbesserungen zu sprechen.

Beispiel aus der Praxis: Optimierung in der Produktion

Ein mittelständisches Unternehmen aus der Metallverarbeitung nutzte die Videoanalyse, um den Rüstvorgang an einer CNC-Maschine zu optimieren. Die Rüstzeit betrug durchschnittlich 40 Minuten – zu lang für die geplante Fertigung.

Durch die Videoanalyse wurde der komplette Ablauf aufgenommen und anschließend Schritt für Schritt ausgewertet. Dabei stellte sich heraus, dass der Maschinenführer häufig Wege zurücklegte, um Werkzeuge und Messmittel zu holen. Zudem wurden manche Tätigkeiten nacheinander ausgeführt, obwohl sie parallel möglich gewesen wären.

Gemeinsam mit dem Team wurden daraufhin folgende Maßnahmen umgesetzt:

  • Werkzeuge wurden in einem mobilen Rüstwagen direkt neben der Maschine bereitgestellt.

  • Zwei Mitarbeitende übernahmen unterschiedliche Aufgaben gleichzeitig.

  • Eine Checkliste stellte sicher, dass alle benötigten Teile vor Arbeitsbeginn vorhanden waren.

Das Ergebnis war beeindruckend: Die Rüstzeit sank von 40 auf 14 Minuten – eine Zeitersparnis von 65 %. Gleichzeitig stieg die Mitarbeiterzufriedenheit, weil die Abläufe klar strukturiert und stressfreier wurden.

Warum Videoanalyse ein Erfolgsfaktor ist

Videoanalyse ist mehr als nur ein technisches Hilfsmittel. Sie ist ein Werkzeug, das Transparenz und Verständnis schafft. Mitarbeitende können ihre Arbeit objektiv betrachten, Verbesserungsvorschläge einbringen und gemeinsam Lösungen entwickeln.

Gerade in Verbindung mit Methoden wie SMED (Single Minute Exchange of Die) oder Lean Management entfaltet die Videoanalyse ihre volle Wirkung. Sie zeigt, wo Potenziale liegen, wie Abläufe harmonisiert werden können und welche Schritte für eine nachhaltige Verbesserung notwendig sind.

Sehen, verstehen, verbessern

Wer seine Prozesse wirklich optimieren möchte, sollte sie zuerst sichtbar machen. Die Videoanalyse in der Prozessoptimierung bietet dafür das perfekte Werkzeug – objektiv, praxisnah und effizient.

Ob in der Produktion, Logistik oder im Dienstleistungsbereich: Wer hinschaut, erkennt, wo Zeit verloren geht – und wie man sie zurückgewinnt. Denn nur wer versteht, wie seine Prozesse wirklich ablaufen, kann sie auch dauerhaft verbessern.