Videoanalyse und Zeitstudien – moderne Methoden für präzise Prozessdaten
Sie möchten mehr zum Thema Videoanalyse im Zusammenhang mit Zeitstudien wissen? Dann wird Ihnen der nachfolgende Blogbeitrag gefallen. Zeitstudien, die mit Aufnahmegeräten oder Beobachtern durchgeführt werden, sind seit Jahrzehnten bekannt und gehören in vielen Unternehmen zum Alltag. Weniger bekannt ist jedoch, dass Zeitstudien heute auch mithilfe von Videomessung und Videoanalyse durchgeführt werden können.
Diese Methode gilt als etwas aufwändiger, bietet dafür aber eine höhere Genauigkeit und Transparenz. Im Folgenden zeigen wir, wie die Videomessung funktioniert, welche Vorteile sie bietet und warum sie immer häufiger zur Optimierung von Produktions- und Arbeitsprozessen eingesetzt wird.
Videoanalyse – wirklich aufwändiger als klassische Messungen?
Zeitstudien werden häufig mit klassischen Methoden durchgeführt, etwa mit einer Stoppuhr, speziellen Messprogrammen oder durch direkte Beobachtung. Diese Vorgehensweise ist bewährt, hat aber auch Schwächen: Sie hängt stark von der Erfahrung des Beobachters ab und lässt wenig Raum für eine objektive Nachanalyse.
Die Videomessung dagegen ermöglicht eine objektive und wiederholbare Erfassung aller Arbeitsabläufe. Zwar muss das aufgezeichnete Videomaterial im Anschluss ausgewertet werden, doch dieser zusätzliche Aufwand lohnt sich. Denn eine professionelle Videoanalyse liefert exakte Kennzahlen, die nicht durch menschliche Wahrnehmungsfehler beeinflusst sind.
Ein weiterer Vorteil: Das aufgezeichnete Material kann beliebig oft angesehen werden. So lassen sich Details erkennen, die während einer Live-Beobachtung leicht übersehen würden. Zudem können mehrere Experten unabhängig voneinander denselben Ablauf bewerten – das erhöht die Zuverlässigkeit der Ergebnisse erheblich.
Videomessung – wie entstehen genaue Daten?
Eine Videomessung erfolgt mit mindestens einer Kamera, die in einer geeigneten, fixierten Position das Arbeitsgeschehen aufnimmt. Je nach Art der Studie kann auch eine bewegliche Handkamera verwendet werden, etwa um verschiedene Blickwinkel einzufangen.
Das Material wird anschließend ausgewertet – manuell oder mithilfe spezieller Software, die einzelne Arbeitsschritte markiert, Zeiten misst und Bewegungsabläufe analysiert. So entsteht ein detailliertes Bild der tatsächlichen Arbeitssituation.
Durch die Kombination von Videoaufnahmen und präziser Analyse können Unternehmen:
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Prozessschritte exakt zeitlich erfassen,
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unnötige Bewegungen oder Wartezeiten identifizieren,
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Verbesserungspotenziale erkennen,
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und standardisierte Abläufe ableiten.
Gerade in Produktionsumgebungen, in denen jede Sekunde zählt, sind solche Analysen Gold wert.
Warum Videoanalyse und Zeitstudie sich perfekt ergänzen
Die Verbindung aus klassischer Zeitmessung und moderner Videoanalyse bietet das Beste aus beiden Welten:
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Die Zeitstudie liefert strukturierte Zahlen, etwa Taktzeiten oder Bewegungsfolgen.
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Die Videoanalyse liefert den visuellen Kontext – also das „Warum“ hinter den Zahlen.
Durch das Zusammenspiel beider Methoden erhalten Unternehmen ein ganzheitliches Verständnis ihrer Prozesse. So wird nicht nur sichtbar, wie lange ein Arbeitsschritt dauert, sondern auch, warum er so lange dauert.
Ein Beispiel:
Ein Mitarbeiter benötigt 25 Sekunden, um ein Werkstück einzuspannen. Erst die Videoanalyse zeigt, dass er regelmäßig nach einem Werkzeug greifen muss, das zu weit entfernt liegt. Eine kleine Änderung in der Arbeitsplatzgestaltung kann hier bereits zu einer spürbaren Effizienzsteigerung führen. Lesen Sie auch den Ratgeber unter https://www.timestudy.de/sliderbilder/kostenloser-ratgeber-zur-vorbereitung-und-durchfuehrung-von-videoanalysen/
Der Nutzen für Unternehmen
Unternehmen, die auf Videoanalyse setzen, profitieren mehrfach:
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Mehr Transparenz: Alle Beteiligten – von der Werkerin bis zum Management – sehen denselben Prozess.
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Bessere Kommunikation: Optimierungsvorschläge lassen sich anhand von Videomaterial leicht erklären.
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Schnellere Verbesserungen: Durch visuelle Beweise entsteht Akzeptanz und Motivation.
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Nachhaltige Ergebnisse: Die Aufnahmen dienen als Grundlage für Schulungen und Standardisierungen.
Besonders in Kombination mit Lean-Methoden wie SMED oder 5S entfaltet die Videoanalyse ihr volles Potenzial. Sie macht sichtbar, wo Zeit verloren geht, und unterstützt gezielt die kontinuierliche Verbesserung (KVP).
Videomessung als Zukunft der Zeitstudien
Auch wenn die Videoanalyse zunächst aufwändiger erscheint, lohnt sich der Einsatz in jedem Fall. Sie schafft eine neue Ebene der Objektivität, Genauigkeit und Transparenz. Unternehmen, die Videomessungen konsequent einsetzen, steigern nicht nur ihre Effizienz, sondern verbessern auch das Verständnis für Prozesse im gesamten Team.
In Zeiten von Digitalisierung und Industrie 4.0 ist die Kombination aus Videoanalyse und Zeitstudie ein entscheidender Schritt, um wettbewerbsfähig zu bleiben – datenbasiert, visuell und praxisnah.
FAQ – Häufige Fragen zur Videoanalyse und Zeitstudien
1. Was ist der Unterschied zwischen Zeitstudie und Videoanalyse?
Klassische Zeitstudien beruhen auf Beobachtungen und Stoppuhrmessungen. Die Videoanalyse dagegen erfasst Abläufe objektiv per Kamera. So entstehen exakte, wiederholbare Daten und ein klarer visueller Überblick über die Prozesse.
2. Ist die Videoanalyse aufwändiger als herkömmliche Messungen?
Etwas – aber sie lohnt sich. Die Auswertung kostet zwar Zeit, liefert jedoch präzisere und nachvollziehbare Ergebnisse. Zudem können Aufnahmen mehrfach genutzt werden, z. B. für Schulungen oder Prozessvergleiche.
3. Welche Vorteile bietet die Kombination von Videoanalyse und Zeitstudie?
Beide Methoden ergänzen sich perfekt: Die Zeitstudie liefert Zahlen, die Videoanalyse zeigt das „Warum“ dahinter. Unternehmen verstehen Abläufe besser und können gezielt Prozessverbesserungen umsetzen.
4. Wie profitieren Unternehmen von der Videoanalyse?
Die Videoanalyse schafft Transparenz, schnellere Verbesserungen und nachhaltige Ergebnisse. Sie erleichtert Kommunikation, Schulung und unterstützt Methoden wie SMED oder 5S im Lean Management.
5. Warum gilt die Videomessung als Zukunft der Zeitstudien?
Dank Digitalisierung und KI werden Videoanalysen heute automatisiert ausgewertet. Das spart Zeit, erhöht die Genauigkeit und macht Prozessoptimierung datenbasiert, effizient und zukunftssicher.